Thüringer Landeszeitung, Freitag, 14. Mai 2004

Ein buntes Feld voller guter Ideen

von Barbara Glasser

Jena. (tlz) Hier ein kleiner Brunnen, dort ein Pflanzenbeet, hier die kleinen Eichen, dort Käfer und ein Sandkasten mit Natursteinrand. Rasen in Herzform geschnitten, ein Mühlespiel auf Gras, Liegestühle und Wohlfühlecken - in der Mitte eine Feuerstelle. Mit den GartenStücken hat sich der Theatervorplatz gestern in ein buntes Fleckchen Erde inmitten der Stadt verwandelt. Die Idee für das Projekt hatten die beiden Landschaftsgestalter Gerald Schröder und Marko Schurig. Sie hatten sich ans Theaterhaus gewandt, wo die GartenStücke sofort auf offene Ohren stießen. Einladungen wurden verschickt. Und mehr als 30 Vereine, Künstler, Handwerker, Landschaftsplaner und andere haben nun ihre Ideen eingebracht für städtische Gartenräume. Die unterschiedlichsten Materialien wurden verwendet: Holz, Ton, Sand, Stein, Stoff und natürlich Pflanzen. Mit finanzieller Hilfe vom Kulturamt und von vielen Sponsoren ist ein Erlebnisplatz entstanden, der die Frage der Gestaltung öffentlicher Plätze auf eine völlig neue Art aufwirft. Ist es nicht schön, einfach im Grünen zu sitzen? Braucht man wirklich Gebäude, die einen Platz einfassen oder umschließen? Oder würde es auch eine Hecke tun? Vielleicht noch mit einer Baumreihe hin zur Straße ergänzt? Die drei Linden in Kübeln und die Ligusterhecke lassen ein Ahnung aufkommen, wie ein grüner Engelplatz aussehen könnte. Bis zum Sonntag sind die GartenStücke auf dem Theatervorplatz, zum Anschauen, zum Verweilen, zum Spielen. Dann wird alles wieder weggeräumt. Doch die Organisatoren und Teilnehmer hoffen, dass sie mit dem Projekt einen Anstoß geben für neue Ãœberlegungen zur Gestaltung des Engelplatzes.

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